Anne Arthur erzählt von Haiti

Kraftstoffnot in Haiti (Nov 2021)


Anfang November stand Haiti für zwei Wochen aufgrund des akuten Kraftstoffmangels fast komplett still - die Kraftstofflieferungen wurden durch Gangs übernommen. Ein kurzer Satz mit einer enormen Tragweite, was bedeutet das konkret?

Ohne Kraftstoff kein Wasser, da die Wasserversorgung oft über Generatoren betrieben wird. Die Elektrizitätswerke stehen ohne Kraftstoff still, so dass es keinen Strom gibt.

Die medizinische Versorgung stand weitgehend still. Weder Ärzte, Pfleger oder Patienten hatten die Möglichkeit ins Krankenhaus zu kommen, da weder Bus noch Auto fuhr.

Die Schulen mussten oft geschlossen werden, da viele Kinder weit entfernt von der Schule leben und daher für den Schulweg auf Bus oder Auto angewiesen sind.

Inzwischen ist Kraftstoff wieder besser verfügbar, aber: die Spätfolgen sind hart. Die Preise für die Lebensmittel sind erheblich gestiegen und liegen schätzungsweise bei dem Vierfachen im Vergleich zu Deutschland – und sie steigen weiter. Kosten, die durch die Bevölkerung kaum bezahlt werden können und sehr wahrscheinlich zu Lasten des Schulgeldes geht.

Die Gangs haben das Land weiter fest im Griff, Schießereien auf der Straße, Mord und Kidnapping sind Alltag.

Ein Zustand der kaum auszuhalten ist, daher verlassen viele Menschen, die ein Visum und die finanziellen Möglichkeiten haben, das Land.

Was kann getan werden? Jeden Euro, den wir dem Kinderheim zukommen lassen hilft zumindest einigen Kindern mit einer warmen Mahlzeit, einer Ausbildung und schafft damit eine Perspektive für diese Kinder.

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„Etwa 60% der Menschen in Haiti sind arm." Arm ist, wer von 70 Cent am Tag leben muss. Dafür bekommt man bei uns noch nicht einmal eine Kugel Eis. 
Anne Arthur lebt seit 1975 in Haiti und ist unsere Kontaktperson vor Ort, die unsere Gelder verwaltet und dort einsetzt, wo die Hilfe am dringendsten gebraucht wird. 2018 war Sie in Deutschland und erzählt von der immer noch miserablen gesundheitlichen Versorgung der Bevölkerung und vor allem von der Armut der Kinder. Auch die Wasserversorgung und Müllversorgung bleiben ein Problem. Um eine Chance zu haben hilft nur Bildung und Ausbildung. Sie sind der Weg vom Elend in eine selbstbestimmte Zukunft. Und genau hier setzt die Arbeit von „Lichtblick Haiti“ an.
Auch noch viele Jahre nach dem Erdbeben und dem Hurrikan Matthew ist noch vieles zerstört. Auch in der Schule und im Waisenhaus fehlt es zum Teil am Notwendigsten, so dass unser Verein jede Spende oder aktive Unterstützung gut gebrauchen kann!